in ewigen TrÀumem versÀumen wir die Leute unserer Welt zu lieben
sehen den Reichtum, was wir könnten, wĂŒrden wir uns verbiegen
hĂ€tten alle Chancen, wĂŒrden wir nur das Leben aufgeben
dabei gebietet der Respekt, Verantwortung vor all dem Dreck

Ist nicht leicht in diesem Land zu leben,
anzuerkennen, das wir nicht nur aus Schuld
in SĂŒhne, Dinge richtig stellen mĂŒssten
aber Konjunktiv und symptomatisches Handeln
sind der bisherige Grundsatz von Wohlstand
den wollen wir nicht verspielen

Überhaupt so einfach Dinge von der Pieke auf ganz grundlegend zu denken
doch so schwer nichtsahnend in der Bedeutungslosigkeit des Daseins zu versinken
Es ist dreierlei Spiel, einerlei Ziel, Gewinnen tut ein Prozent,
ganz ohne Echsenkopf nur mit eigenem Verstand

Verhindern lĂ€sst sich das, ĂŒber das große Ziel: Paradigmenwechsel
Ein ewiges Spiel der Politik mit dem Wort, immer neu gesagt, oft das Gleiche gemeint
und wers erklÀrt, dem gilt ewige Scham, Ideologie wird vorgeworfen,
vor allem vom krÀchzenden Hahn, neuerdings mit Bart

Dabei bleibt conservare, der Erhalt,
es ist das Gegenteil von Zukunft
die Garantie dass es irgendwann knallt
weit und breit keine Brandmauer zu sehen
ich kann nicht verstehen,
welche Vision solche Geisteshaltungen in diesem Land
und der globalisierten Welt so sehen.

Letzten Endes wissen wir aus Fakten, der Forschung,
der Geschichte und – als Dampfhammer – der aktuellen RealiĂ€t
was gestern als richtig gedacht, ist schon heute falsch.

Keine Grenze wird alle Menschen aufhalten,
die vor der Zahlung des Zinseszins unseres Wohlstand fliehen.

»Ein Hauch von dem, was mich der NormalitĂ€t der Vergangenheit gedenken lĂ€sst. Ein Schimmer an Hoffnung, dass die Zukunft noch ihre kleinen Wunder möglich machen wird. Ganz kurz die Zeit vergessen, die FĂŒĂŸe entstaubt, drei kleine Schritte, Ausfall zur Seite, kurzer Schwung in der HĂŒfte und mit Gesang durch die Nacht. Alles, aber auch wirklich alles, wird gut werden.

Dessen Gewiss stoß ich an, proste zwei Meter weiter zu und sehe das LĂ€cheln in den Augen der Nacht. Endlich begreife ich die Albernheit der dunklen Stunden fĂŒr mich erneut, Endlich wieder gut, sei es nur fĂŒr diesen Moment. Mit freudigen TrĂ€nen in den Augen. Da kommt er wieder, der kleine Mut.

Jetzt, vielleicht auch nur jetzt, aber wir fangen an, begreifen und stehen mit Tatendrang der Sehnsucht gegenĂŒber. Wir können und wollen fast alles tun, um dahin zu kommen, wo wir waren, wessen wir uns erinnern, ein StĂŒckchen besser; vielleicht könnte man gelĂ€utert sagen. Stets in dem Wissen, die Menschheit wird nie ruhen bestĂ€ndig am eigenen Ast zu sĂ€gen und sich gemĂ€chlich ohne Arche in die ungewisse Zukunft oder sollte man sagen zu Grabe zu tragen?

Dessen Gewiss lache ich laut auf, freue mich ĂŒber jeden kleinen Atemzug, klopfe ich mir hĂ€rbar auf die Brust, mein erster Schrei dem Morgentau, der Sonne entgegen – es scheint Jahre her. Wen interessiert es schon was der Nebel verschluckt. Allein mit dem Wissen, dass sie da ist, wirkt diese Kraft ewiglich.«

»ey hey du
bei den fehlern die ich gemacht
dir das gefĂŒhl von verachtung
gegeben haben muss

bei der kurzen zeit
ohne kennenlernen
gleich rein, nach
zehn Jahren

hab ich nicht erkannt
falsch geschÀtzt
dich fĂŒr stĂ€rker gehalten
als du eigentlich bist

und trotzdem mein handeln
meine fehler, muss ich noch viel lernen
hÀtte es gerne besser gemacht
und noch viel mehr zeit mir dir verbracht«

»Ich möchte fliegen lernen« sprach der Held der Wogen »wie ein Kolibri. In der Luft stehen bleiben, genĂŒsslich Nektar saufen, die Welt ansehen und mich in luftiger Freiheit drehen. Im eleganter Sturzflug, leise sĂ€ufzend, den Boden nĂ€herkommen sehen. Im letzten Moment einen Looping ansetzen und zuckertrunken mit Tempo 100 die BlĂ€tter durchschlagen. Nest fĂŒr Nest zieht an mir vorbei bevor ich hochziehe, der Sonne entgegen. Ich seh dich schon, der schwarze Punkt im Licht, gleich bin ich bei dir.«

1. Akt

»sie scheinen zu siegen, in den Kriegen
glauben sie, mindestens den Sieg ĂŒber Andere im Blick
haben die Weltsicht gegen Bilder von frĂŒher eingetauscht
als wÀren sie besser dran, an den endlosen Fronten der Bitterkeit

meine und unsere Welt ist das nicht
wir, die sind mehr, sind alle, die Schwachen en Gros
sind die TrÀumer, die dich ansehen als wÀrst du ein Witz
dein kopierter Gedankenfurz bleibt am Ende alleine zurĂŒck

und spÀtestens dann, nehm ich dich an die Hand
weil alleine sein, das ist in dieser Welt nicht
und du nennst die Menschen deine Freunde
deren Sprache du immernoch nicht sprichst

die Liebe gewinnt, immer mÀchtiger als das Schwert
Hass fĂŒhrt nur dazu, dass man sich eben nicht vermehrt
und gemeinsam machen wir aus dem Traum eine Welt
die jedem, auch dem dieselfahrenden Corona-Leugner gefÀllt«

2. Akt

»ich glaubte immer zu wissen, zu verstehen und zu sehn
jeder Satz voll von Weisheit, doch ich will noch nicht gehn
dann kommt ein Mensch, zum zweiten Mal in die Welt
sie erklÀrt mir alles, auch das was mir nicht gefÀllt

meine und unsere Welt ist das nicht
wir, die sind mehr, sind alle, die Schwachen en Gros
sind die TrÀumer, die glauben wir wÀren im Recht
meine Kopie mit vielen Fehlern, sie ist ach so schlecht

und spÀtestens dann nimmst du mich an die Hand
weil alleine sein, das ist in dieser Welt nicht
vielleicht nennst du mich einen Freund
in einer Sprache, die ich noch nicht sprech

die Liebe gewinnt, immer mÀchtiger als das Schwert
sie fĂŒhrt dazu, dass sich GlĂŒckseligkeit vermehrt
und gemeinsam machen wir aus dem Traum eine Welt
eine die dir und mir gleichermaßen gefĂ€llt«

»Das Land der dichten Denker verkĂŒmmert in kurzen Aufmerksamkeitsspannen, Lese- und Wortfindungspannen. In den Köpfen droht der Staat, der alles falsch, nichts richtig macht. Der sowieso keine Ahnung hat und Wissenschaftlern, denen niemand vertrauen vermag. Mehrheiten sind schon lĂ€nger offiziell der Feind der subjektiven Fakten!

Das Wirtschaftswunderland, die höchsten Steuern der Erde meint man. Keiner hat Erhard gelesen, von MĂŒller-Armack gehört oder ihn gar mit Eucken verglichen. Umverteilung klingt nach Sozialismus und wehe, wenn das verschenkte Geld nicht den verlorenen Urlaub finanziert. Kurzarbeit ist böse, lieber hĂ€tten wir nichts. Mehr Kummer. Ach doch: Revolution.

Beim endlich erfĂŒllten Traum von geschlossenen Grenzen werden Billigarbeiter mit dem Flugzeug auf Staatskosten importiert. Abschieben darf man noch, da macht die Polizei doch nichts verkehrt. Mensch macht sich Sorgen um den mangelnden Breitbandausbau und unterbezahlte Helfer im systemkritischen Bereich. Manch einer redet von Kriegsrecht, will sogar zwingen, andere sind dafĂŒr schon bereit.

NatĂŒrliche SĂ€uberungsaktion wirds genannt, verklĂ€rte Grippe. damit man endlich der eigenen Bevölkerung Herr werden kann. Das dumme Volk, das sich nicht wehrt und die EinschrĂ€nkung der Freiheit blind hinnimmt, statt zuvor aus eigener Kraft Verantwortung zu zeigen. Die Natur holt sich alles zurĂŒck – so denken manche – und trĂ€umen schon vom Bad im klaren Wasser von Venedig.

BĂŒrgerpflichten statt Staatstreue könnten es sein, nur wer hat schon die Theorien gelesen. Im gegenwĂ€rtigen Sinne Rousseaus Tyrannei gegen GesellschaftsvertrĂ€ge – am Ende gewinnt die Bank. Ri­en ne va plus! Wir könnten einen Hobel ansetzen, das Kapital in die Pflicht nehmen und fordern. Was wĂ€ren wir nur ohne Konjunktiv und stĂ€ndige Versprechen.

Wir mĂŒssten einen Schritt zurĂŒck gehen. Alles ansehen, einfach nochmal anfangen. WĂ€re schön wenn jetzt die Welt zusammenwachsen könnte, doch abseits der Theorie gelingt das nie. So denkt jeder an sich und damit ist lĂ€ngst nicht an jeden gedacht. Die Macht des unsĂ€glichen Nie. Ändern, ja klar, nur wie?«

»du bist gegangen wie du gekommen bist, gefĂŒhl der einsamkeit.
ich habe wirklich geglaubt das man verliebt sein muss, um glĂŒcklich zu sein.
ein narr der das denkt, ein mensch der das glaubt.

man muss sex haben um die welt zu kennen, sex um sie zu verstehen.
ein mÀdchen mit kurven und ohne fragen um alles der welt zu sehen.
ein narr der das denkt, ein mensch der das glaubt.

vergiss nicht die liebe, schon gar nicht den sex – aber lebe und liebe mit genuss
lerne alles zu schÀtzen angefangen vom kleinen kuss.
die umarmung erst recht, die worte noch mehr
‚ich liebe dich‘ mit gedanken

so will ich dich
vergessen, aber schÀtzen
was du mir gegeben hast
ich will voran gehen
das ganze leben durchstehen
ohne dich, gefĂŒhl der einsamkeit.«

»Heute Nacht hat mich ein Traum genommen
ich wĂ€re fast nicht mehr zurĂŒckgekommen
doch du, du regst dich neben mir
du bist viel schöner als nur ein Traum von dir«

»Weißt du, ich hab schon frĂŒh getrĂ€umt. Also so Zeug, wie ich leben möchte. Hab mir meine Zukunft ausgemalt und in Gedanken jeden Tag dran gebaut. Ich hab so stark getrĂ€umt, dass ich irgendwann bei der ganzen Faulheit und TrĂ€umerei irgendwann da war, wo ich hinwollte. Nicht so final, aber so die Kurve zur Zielgeraden vielleicht.

Ich hab nicht geglaubt, dass man mich aufhalten kann, so unbesiegbar hab ich mich gefĂŒhlt. Wie die ganzen TrĂ€umer in den großen Romanen der Vergangenheit. Die, die alles haben, dann auf die Fresse fallen, wieder aufstehen und beim Entdecken der eigenen Vergangenheit nebenbei noch ihre große Liebe finden.

Zugegeben, so richtig hart war meine Landung nicht. Aber fĂŒr mich hats gereicht. Nach wie vor glaube ich nicht, dass ich einen Fehler gemacht hab, aber mein Elan, die TrĂ€umerei, die ist nicht mehr unbesiegbar. Ich war schon immer emotional aber jetzt bin ich verletzbar, jetzt spĂŒre ich meinen Herzschlag – nicht nur wenn ich die Treppe hochgehe.

Und so weit davon entfernt von der Idee, die man Zukunft nennt. Da fange ich wieder an zu fĂŒhlen, mich zu freuen. Neugierig bin ich – wie sau. Ich schau mich um, fahr durchs Land. Ich mach die Dinge, die ich frĂŒher nie gemacht hĂ€tte weil ich immer den Traum vor den Augen hatte und dafĂŒr – fĂŒr mein Empfinden – so hart arbeiten wollte, musste – es war nötig.

Jetzt. So ganz ohne den kleinstÀdtischen Ruhm.
Ich bin wieder Kind.
Ich spiele.
Mein ganzes Leben!«